Institut für Indologie und Tibetologie
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Tibetologie

Die wissenschaftliche Beschäftigung mit Tibet blickt bereits auf eine lange Forschungsgeschichte zurück. Zur Etablierung als akademischer Disziplin und zur Einrichtung einzelner Lehrstühle kam es aber erst seit den sechziger Jahren des zwanzigsten Jahrhunderts. Dies hängt unmittelbar mit den politischen Ereignissen zusammen, die Tibet seit Beginn der fünfziger Jahre heimsuchten  und 1959 in dem Volksaufstand in Lhasa gipfelten. Sie führten u.a. zum Exodus zahlreicher buddhistischer Gelehrter vor allem nach Indien, aber auch in den Westen. Bis dahin hatte Tibet in erster Linie als ein Mythos gedient; nun führte die unerwartete Begegnung mit einer bis dahin weitestgehend verschlossenen Welt zu einer Wandlung der öffentlichen Wahrnehmung des “Schneelandes” und schuf eine ganz neue Grundlage für die akademische Auseinandersetzung mit den religiösen und literarischen Traditionen der buddhistischen Kultur Tibets und der Himalayaländer.

Tibetologie befasst sich mit der Erforschung der Religions- und Kulturgeschichte Tibets von den Anfängen bis zur Gegenwart. Grundlage bildet das Studium der klassischen Schriftsprache Tibets, welche regelmässig im Rahmen zweisemestriger Einführungskurse unterrichtet wird. Das Erlernen der tibetischen Umgangssprache wird erwartet, idealerweise im Laufe von Studienaufenthalten in Tibet, Indien oder Nepal. Da die Tibetologie mit einem Schwerpunkt in Buddhismuskunde angeboten wird, ist die Aneignung einer weiteren Literatursprache des Buddhismus (Sanskrit, Pāli, Chinesisch, Japanisch, Mongolisch) sinnvoll.