Institut für Indologie und Tibetologie
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Gastvortrag Prof. Maurer

20.01.2020 – 27.01.2020

Alle Lehrende und Studierende sind eingeladen zum Gastvortrag von Prof. Dr. Petra Maurer (Bayerische Akademie der Wissenschaften): "Klöster, Wolkenkratzer und Staudämme: Tibets rasanter Weg in die Moderne"

Zeit und Ort: Montag, 20. Januar 2020, 14-16 Uhr c.t., Ludwigstr. 31, R 427

Der Vortrag beschäftigt sich mit den tibetisch-chinesischen Beziehungen, die sich im Laufe der Jahrhunderte immer wieder gewandelt haben, und betrachtet die Veränderungen auf dem tibetischen Hochplateau in der Neuzeit. Mit dem Einmarsch der Chinesen im Jahre 1959 begannen weitreichende Veränderungen in Tibet: das Oberhaupt der Tibeter, der 14. Dalai Lama, verließ mit vielen Tibetern das Land und floh nach Indien. Es folgten 1966 die chinesische Kulturrevolution, der auch in Tibet zahlreiche buddhistische Schätze zum Opfer fielen. In den folgenden Jahrzehnten verstärkte sich der chinesische Einfluss: nicht nur die bestehenden tibetischen Gesellschaftsstrukturen wurden aufgelöst. Die Chinesen trugen auch entscheidend zur Modernisierung des Landes und der gesamten Infrastruktur bei. Sie legten Wasser- und Stromleitungen, verbesserten das Straßennetz und das internationale Postwesen, bauten Bahnstrecken und Dämme. Die Immigration einiger Millionen Han-Chinesen nach Tibet sinisierte die gesamte autonome Region und marginalisierte die Tibeter mit ihrer Sprache, Kultur und Religion.

Seit einiger Zeit sind die Veränderungen weitreichend und deutlich sichtbar: Wolkenkratzer säumen das Stadtgebiet von Lhasa und verändern das Stadtbild anderer Städte, die Bahnstrecke wird weiter ausgebaut, und Staudammprojekte verändern das Landschaftsbild. Der Vortrag bietet zunächst einen kurzen Einblick in die Geschichte der tibetischen-chinesischen Beziehungen. Dann führt er die Zuhörer von Lhasa über Shigatse zum Yamdrok-See bis nach Westen zum Kailash, Guge und Thoding.

Im Anschluss an den Vortrag können Studierende, die eine Feldforschung planen, Fragen zur Themenfindung und Durchführung der individuellen Feldforschung stellen.