Institut für Indologie und Tibetologie
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Projekte

Re-Enacting the Past. The Heritage of the Early Bka' brgyud pa in the Life and Works of Gtsang smyon Heruka (1452-1507) and His Disciple Rgod tshang ras pa sNa tshogs rang grol (1482-1559)

Fördergeber: DAAD (2009-2010) und Gerda Henkel Stiftung (2010-2012)
Durchführung: Dr. Marta Sernesi

Kurzbeschreibung:

Das Projekt untersucht die als Blockdrucke und Manuskripte zugänglichen religiösen Biographien, Schriften und literarischen Produktionen von gTsang smyon Heruka und seinem Schüler rGod tshang ras pa sNa tshogs rang grol. Diese tibetischen Meister waren zu Beginn des 16. Jahrhundert aktiv und gehörten einer nichtinstitutionalisierten Tradition der bKa' brgyud pa-Schule an, welche die Lehren der sogenannten Ras chung snyan brgyud praktizierte. Die Darstellungen der Lebensläufe von gTsang smyon und seinen Schülern sind an dem Modell dieser Überlieferung orientiert und die einzelnen Personen waren zudem  einflussreiche Akteure in der Verbreitung, Kodifizierung und Systematisierung der literarischen Werke ihrer Schule; dieser Prozess beinhaltete auch das Um- und Neuschreiben der Biographien der Gründergestalten der Tradition. Die einzelnen Werke und Textzyklen wurden zum Großteil als Xylographen erstellt und lieferten einen wichtigen Beitrag für die Verbreitung der Technololgie des Blockdrucks in Zentraltibet. Das Projekt richtet sich auf die Untersuchung neu zugänglicher Quellen, die in erster Linie in den Sammlungen des Nepal-German Manuscript Preservation Project (NGMPP) und in geringerem Umfang auch in der Tucci Tibetan Collection (IsIAO, Rom) und in anderen europäischen Bibliotheken vorhanden sind.

Die Hagiographie des tibetischen Gelehrten Shākya-mchog-ldan (1428-1507): Quellen und historischer Kontext

Fördergeber: DFG (2010-2012)
Durchführung: Volker Caumanns, M.A.

Kurzbeschreibung:

Shākya-mchog-ldan (1428-1507) war während des 15. Jh. einer der bedeutendsten geistlichen Würdenträger der buddhistischen Sa-skya-Tradition in Tibet. Anhand des tibetischen Quellenmaterials – u.a. liegt eine detaillierte Lebensbeschreibung vor – wird das Projekt eine biographische Studie erarbeiten, um Shākya-mchog-ldans spezifischen Beitrag zur Kultur- und Religionsgeschichte Tibets zu bewerten. Besondere Beachtung soll seinen Aktivitäten als Abt des Klosters gSer-mdog-can im westlichen Zentraltibet zuteil werden. In dieser Funktion unterhielt er ab 1471 rege Kontakte zu zahlreichen Gelehrtenpersönlichkeiten und erwies sich zudem als geschickter „Kirchenpolitiker“, der es verstand, sich die Unterstützung weltlicher Herrscher zu sichern.

Kingship and Religion in Tibet

Fördergeber: Alexander von Humboldt Stiftung (2010-2015)
Durchführung: Dr. Brandon Dotson

Projektwebseite

Kurzbeschreibung

Das Projekt untersucht das tibetische Königtum in seinen frühesten schriftlichen Quellen und baut auf der von Brandon Dotson vorgelegten innovativen Bearbeitung der sogenannten „Alten Tibetischen Annalen“ auf. Im Anschluss daran soll die Weiterentwicklung des Konzeptes eines sakralen Königs in der Volkseligion und im Buddhismus der Yarlung Dynastie untersucht werden. Mit der Dominanz der Lehre des Buddha Śākyamuni und ihren unterschiedlichen Überlieferungen in Tibet ab dem 10. und 11. Jahrhundert erfuhr das Bild des tibetischen Königs einen Wandel und es entwickelte sich ein kulturelles Milieu, in dem die politische Bedeutung der Könige eher gering war und das Ideal des religiösen Lehrers oder des Lama in den Vordergrund rückte. Diesen unterschiedlichen Wahrnehmungen und veränderten Funktionen des sakralen Königtums in Tibet und den angrenzenden Himalayaländern — unter Berücksichtung alttibetischer Texte, der vielfältigen historiographischen und biographischen Literatur, bis hin zur  Deutung zeitgenössischer Rituale und Feste — widmet sich das Projekt in erster Linie. Es soll einen entscheidenden Beitrag leisten für die Erforschung der Formationsphase der tibetischen Kultur und für das Verhältnis von Königtum und Religion in Asien im allgemeinen.  

Lexikologische Analyse des alttibetischen Wortschatzes unter besonderer Berücksichtigung der Komposita

Fördergeber: DFG (2013-2015)
Durchführung: Joanna Bialek, M.A.

Kurzbeschreibung:

Das Hauptanliegen des Projekts besteht darin, die ausgewählten alttibetischen Lexeme auf ihre Semantik und Wortbildung (bei Komposita) hin zu untersuchen. Als Basis für die geplanten lexikologischen Studien gelten zwei Gruppen von alttibetischen Quellen: 1. Die bereits veröffentlichten Inschriften (Glocke von Bsam yas, Bsam yas rdo riṅs, Glocke von Khra ’brug, Khri lde sroṅ btsan’s Grab, Mtshur phu, ’Phyoṅ rgyas, Rkoṅ po, Sino-Tibetischer Vertrag, Skar cuṅ, Glocke von Yer pa, Źol rdo riṅs, Źva’i lha khaṅ); 2. Zentralasiatische Manuskripte (ITJ 750, Or. 8212.187, PT 1042, PT 1285, PT 1286, PT 1287, PT 1288). Bei der Auswahl der zur Analyse geeigneten Lexeme werden folgende Kriterien berücksichtigt: Ob es ein hapax legomenon ist, ob es eine bisher unbekannte/idiosynkratische Bedeutung/Anwendung aufweist, ob es für unser Verständnis der alttibetischen Gesellschaft, Kultur, Religion oder Staatsführung von besonderem Interesse ist. Die den inhaltlich differenzierten Texten (religiöse, historische, administrative) entnommenen Lexeme werden mit Sonderberücksichtigung ihrer sozialen und kulturellen Kontexte zunächst lexikologisch untersucht. Neben den ausführlichen semantischen (in Einzelfällen auch etymologischen) Erklärungen werden außerdem Belegstellen samt ihren Übersetzungen aus alttibetischen Quellen (auch solchen, die nicht direkt als Textkorpora fungieren) angeführt, die den sprachlichen Kontext eines Lexems veranschaulichen.

bKa’ brgyud History and Xylography in South-Western Tibet.
The Legacy of Yang dgon pa rGyal mtshan dpal bzang po (1213-1258)

Fördergeber: DFG (2013-2015)
Durchführung: Dr. Marta Sernesi

Kurzbeschreibung:

The present project is devoted to local religious history in South-Western Tibet from the 13th to 16th cent. This case study will focus on the neglected figure of Yang dgon pa rgyal mtshan dpal bzang po (1213-58), an influential master of the so-called Stod 'Brug pa bKa' brgyud pa school. The main sources of inquiry are histories, life stories, collected songs, sayings and teachings of the master, compiled by later holders of the lineage in the regions of La stod lHo and Mang yul Gung thang. These previously unstudied or little-known sources were for the most part printed in the 16th cent. in these Western Tibetan regions, employing the newly introduced technology of xylography.

This study will address topics which are at the core of contemporary Tibetological research on the bKa' brgyud school: the history of local lineages, the uncovering of life-stories and specific instructions of early masters, the study of early formulations of key-teachings such as the Great Seal, and the role of scriptural legacy, and of biographical and historical writing, in the construction of lineage self-representation. Moreover, the appraisal of an early printed compendium of Yang dgon pa's teachings, and other 16th cent. xylographs of his life and writings, allow to investigate the role of printing in the intellectual life of Western Tibet at the time, illuminating aspects of the the production and circulation of texts, the interactions among religious schools, and the compilation and codification process of a master's Collected Works.