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Joerg.Heimbel@lmu.de
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nach Vereinbarung
Schwerpunkte in Forschung und Lehre
- Geschichte tibetisch-buddhistischer Traditionen
- Geschichte der Sakya-Tradition mit Fokus auf deren Ngor-Zweig
- Buch- und Manuskriptkultur
- Biographische und historiographische Literatur
- Geschichte buddhistischer Kunst und ihrer epigraphischen Tradition
- Tibetische Umgangssprache
Jörg Heimbel promovierte 2014 im Fach Tibetologie an der Universität Hamburg, Deutschland. Seine Dissertation widmete sich dem Leben und Wirken von Ngorchen Künga Zangpo (Ngor chen Kun dga’ bzang po, 1382–1456), einem maßgeblichen Meister der Sakya-Tradition des tibetischen Buddhismus und Gründer des Ngor-Klosters.
Während seiner Promotionsphase vertiefte er seine Kenntnisse der tibetischen Sprache und Kultur durch die Teilnahme am „Tibetan Language Programme“ der Tibet University in Lhasa, China, für drei Semester. Darüber hinaus verfasste er einen Teil seiner Dissertation als Research Fellow am Lumbini International Research Institute (LIRI) in Nepal.
Von 2014 bis 2024 war Heimbel als Lektor für Tibetisch (Wissenschaftlicher Mitarbeiter) an der Universität Hamburg tätig. Parallel dazu setzte er seine Forschungstätigkeit als Research Fellow am LIRI fort, wo er sich der Katalogisierung und Analyse eines Bestands seltener Manuskripte aus dem Kloster Ngor widmete.
Der Forschungsschwerpunkt von Heimbel liegt auf der Geschichte tibetisch-buddhistischer Traditionen—mit besonderem Augenmerk auf der Sakya-Tradition und ihrem einflussreichen Ngor-Zweig—sowie deren Textkultur und -erbe. Zudem untersucht er die Geschichte buddhistischer Sakralkunst in Form von Rollbildern (Thangkas), Wandmalereien und Statuen, sowie Aspekte der tibetischen Buchkultur, Handschriftenkunde (Kodikologie), Inschriftenkunde (Epigraphik) und Paläographie.
Seine Forschung basiert auf textkritischer Analyse mittels historisch-philologischer Methoden. Heimbel stützt sich auf eine breite Palette von Primärquellen in Tibetisch, darunter Biographien, historiographische Berichte, Rechtsdokumente, Inschriften und religiöse Kunstwerke wie Thangka-Malereien. Seine Forschungsarbeit wird durch die Zusammenarbeit mit Wissenschaftlern aus China, Europa, Japan und Nordamerika bereichert, einschließlich lokaler Gelehrter aus dem akademischen und monastischen Bereich, was einen dynamischen und fruchtbaren Austausch emischer und etischer Perspektiven fördert.
Heimbel hat umfangreich zu Themen wie der Geschichte des Ngor-Zweigs der Sakya-Tradition, asketischen Traditionen, Buchkultur, Sakralkunst und Vegetarismus publiziert. Zu seinen jüngsten Monographien zählen Vajradhara in Human Form: The Life and Times of Ngor chen Kun dga’ bzang po (2017) und The Ngor Branch Monastery of Go mig (sTeng rgyud) in Spiti (2019). Darüber hinaus ist er Gründer von „Ngor's Textual Treasures" (NTT), einer interaktiven Webanwendung, die eine Sammlung von Manuskripten aus dem Ngor-Kloster präsentiert und die Ergebnisse seiner laufenden Forschung zur Katalogisierung dieses unschätzbaren Texterbes veranschaulicht.